Nachdem die Männer des SVR die Bezirksliga Saison auf einem guten zweiten Platz abgeschlossen hatten, galt es die zweite Chance auf den Aufstieg im Relegationsturnier in Eibelstadt zu nutzen. Obwohl man sich in den Trainingseinheiten der letzten Wochen bereits so gut es ging geschont hatte, musste man trotzdem mit einem durch Krankheit und Verletzungen etwas dezimierten Kader anreisen. Um den Wegfall der Erfahrung mehrerer Kräfte möglichst effizient zu kompensieren, bündelte man die gesamte ausgefallene Erfahrung in einem einzigen Spieler, da führte kein Weg an Zuspieler Ralf vorbei.
Mit Mama & Papa am Spielfeldrand (nochmal vielen Dank für die Unterstützung) fühlte sich dieser direkt wieder in die frühen Neunziger zurückversetzt, beschwerte sich noch kurz das es keine Langarmtrikots gab und versprühte eine jugendliche Energie, dass das Trainerteam keine andere Wahl hatte, als ihn direkt starten zu lassen. Nach leichten Abstimmungsschwierigkeiten zu Beginn des Satzes (schließlich hatte man so noch nie zusammen gespielt) fanden die Hembacher-Jungs immer besser zu Ihrem Rhythmus und konnten den ersten Satz schließlich knapp, aber nicht unverdient für sich entscheiden. Der zweite Satz war nicht sonderlich schön anzusehen. Aufschlagfehler, Netzfehler und Mittelblocker in Abwehr, es war für jeden was dabei und so fand man sich zum Satzende plötzlich mit drei Satzbällen gegen sich wieder. Nun schlug die große Stunde von Nico „ich bin jetzt 18 und mach den Scheiß zur Not alleine“ Niebler, der mit stabilen Aufschlägen, guter Abwehrarbeit und Unterstützung der Eibelstädter Nerven großen Anteil an der 5-Punkte-Serie hatte, die schließlich zum überraschenden Satzgewinn führte. Der Widerstand der Gastgeber schien damit gebrochen, allerdings wurde es nach einer kleinen Schwächephase zu Satzende noch einmal kurz eng. Also griff man zum altbewährten Prinzip: Nico rein, letzten zwei Punkte machen und blöden Spruch hinterher („gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss“)… 3:0 Sieg gegen den Gastgeber.
Damit kam es zum Endspiel gegen den TSV Großheubach. Während die Realität Ralfs Jugendgefühle wieder etwas eingefangen hatte, blühte Reimi, unter dem Aspekt nicht mit der älteste im Kader zu sein, regelrecht auf. Also griff Andi in die Taktik-Kiste: Reimi startete im Zuspiel und auf der Libero-Position fand sich Ramon „Cuba“ Strobel wieder („schwarz steht mir halt auch einfach besonders gut“). Von so viel Anmut, Ästhetik und Grazie geradezu gelähmt, vergas Großheubach völlig sich zu wehren und Satz 1 war schnell vorbei. Um den zahlreichen Zuschauern in der Halle und an den Endgeräten daheim noch etwas Spannung zu bieten, ließ man zu Beginn des zweiten Satz die Zügel etwas lockerer, blieb aber ruhig. „Um so eine Relegation zu gewinnen, brauchst du halt einfach auch körperliche Substanz, daher hatte ich eigentlich nie einen Zweifel an uns“, erklärte Aushilfs-Dia Sören diese Gelassenheit. Reimi verteilte weiterhin gleichmäßig den Ball an alle seine Angreifer und fand insbesondere mit Bernd und Nick in der Mitte dankbare Abnehmer. Nachdem der zweite Satz gedreht war, machte sich bei Spielertrainer Schreiber in Satz 3 der Durst bemerkbar und er fing plötzlich an Sprungaufschlag-Asse zu servieren, so dass die Messe schnell gelesen war. Am Ende stand eine der besten Saisonleistungen, einem Endspiel um den Aufstieg würdig. Dieser wurde in der Halle und auf dem Heimweg noch gebührend gefeiert (oder was man danke unseres Alters schon gebührend nennen muss). Das Management war mit seinen Gedanken allerdings schon beim nächsten Höhepunkt, dem Bezirkspokal denn: „Der Pokal ist unsere einzige Chance, in 3 Jahren international zu spielen. Das Potential hat die Mannschaft auf jeden Fall!“
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