Nach der gelungenen Relegation im April, starten die Männer der Hembach Volleys dieses Jahr in der Landesliga. Mit einem breiteren Kader und etwas weniger breiten Spielern (das Beachtraining über den Sommer sorgte für einen überraschend guten Start in das Hallentraining), nahmen die Jungs von Spielertrainer Andi die neue Herausforderung zu ungewohnter Zeit an einem sonnigen Sonntag Mittag in Angriff. Vom breiten Kader war allerdings am ersten Spieltag noch nicht viel zu sehen, als sich lediglich 7 Spieler in der Halle des letztjährigen Meisters Lengfeld einfanden.

Diese glorreichen Sieben zeigten sich zu Beginn allerdings leicht übermotiviert: Eine halbe Stunde vor! ausgemachter Uhrzeit hatte sich die komplette Truppe in der Halle eingefunden (selten sah man Coach Andi gleichzeitig so selig und verwirrt lächeln) und auch das Schiedsgericht wurde direkt in den ersten Punkten etwas unnötig ungestüm angegangen. Lengfeld zeigte zu Spielbeginn, dass die Meisterschaft in der letzten Saison kein Zufall war und setzte den Annahmeriegel der Hembacher konstant unter Druck und produzierte wenige Fehler im eigenen Spiel, während quasi Neuzugang Felix sich nach langer Verletzungspause und lediglich einer Trainingseinheit in der Vorbereitung noch den Rost aus den Fingern pritschen musste und echter Neuzugang Matthias im ersten Satz nur die eigenen Mitspieler abräumte.

Zu Beginn des zweiten Satzes began das Bild sich langsam zu wandeln. Der Annahmeriegel um Neu-, Aushilfs- und möglicherweise bald Stammlibero Schnucki (optisch stark in schwarz, aber noch nicht mit der nötigen Weitsicht, dass eine starke Leistung nicht dazu führt, dass er bald wieder angreifen darf…) stabilisierte sich mehr und mehr und Felix zeigte seinen Angreifern mit diversen direkt verwandelten Bällen, wie man den Ball im gegnerischen Feld direkt unterbringt. Mit einer konstanten Leistung lief der Satz bis zum 24:21 eigentlich ohne größere Aufreger vor sich hin. Dann allerdings vergaßen die Jungs aus Hembach kurz, dass sie ja die erfahrene Truppe sind und die Arme im Angriff wurden etwas zitterig….24:25…. Kapitän Ramon übernahm glücklicherweise Verantwortung, bewegte sich wie Anfang 30, stöhnte sich zum Ausgleich und kurz danach war der Satz gewonnen (und die Damenwelt am Rand hatte einen leicht verklärten Blick…).

Die Geschichte der letzten zwei Sätze ist schnell erzählt. Es entwickelte sich ein Spiel auf gefühlt hohem Niveau, mit starken Abwehraktionen auf beiden Seiten. Die etwas vielseitigeren Optionen für Zuspieler Felix, der den Ball an alle seine Angreifer gleichmäßig verteilen konnte führten dazu, dass die Hembacher einen knappen aber verdienten Sieg einfahren konnten und damit nach dem ersten Spieltag als Tabellenführer dastehen.

Der Tenor nach dem Spiel war einhellig: Spiele in der Landesliga machen sehr viel Spaß, zwei Spiele mit dieser Intensität dürften richtig anstrengend werden und daher Beileid an alle Spielerfrauen, die sich am Sonntag Abend dem leichten Größen- und Jugendwahn ihrer Gatten ausgesetzt sahen, die sich von Spiel und Erfolg euphorisiert, zehn Jahre junger fühlten und sich auch so aufführten (hierbei handelt es sich hauptsächlich um eine Anmerkung des Autors mit der #13).